Nutzhanf ist eine Pflanze aus der Familie der Cannabaceae, die den Vorteil hat, einen niedrigen THC-Gehalt zu haben und daher keine psychotropen Effekte herzuvorrufen. Es handelt sich um eine tausendjährige Pflanze, die seit den Anfängen der Landwirtschaft angebaut und im Laufe der Jahrhunderte beispielsweise zur Herstellung von Kleidung, Seilen und Papier verwendet wurde. Aber womit wir uns in diesem Artikel v.a. beschäftigen wollen, sind die Samen dieser Pflanze, die als Nahrungsmittel verwendet werden. Auch als Hanfsamen oder Hanfnüsse bekannt, sind sie wahre “Supernahrungsmittel”.
Nahrhaft in vielerlei hinsicht
Zunächst einmal haben Hanfsamen einen ausgezeichneten Nährwert. Sie bestehen zu 32% aus Kohlenhydraten, was ihnen einen niedrigen glykämischen Index verleiht. Von diesen Kohlenhydraten sind etwa 80% Ballaststoffe, was sie sehr leicht verdaulich macht.Desweiteren enthalten sie bis 30% Proteine bei den geschälten Hanfsamen oder 23% bei den naturbelassenen Hanfsamen. Dies ist ein vergleichsweise sehr hoher Eiweiswert, so hat z.B. Rindfleisch nur 20%. Als pflanzliche Eiweißquelle sind sie otpimal mit einer veganen Ernährung vereinbar. Das Besondere an ihnen ist jedoch v.a., dass sie die 8 der so genannten „essentiellen“ Aminosäuren enthalten. Diese Aminosäuren kann der Körper nicht selbst herstellen, weshalb sie zwangsläufig über die Nahrung zugeführt werden müssen. Unter den essentiellen Aminosäuren, die in diesen Samen enthalten sind, gibt es eine ganz besondere: Tryptophan. Es hat positive Auswirkungen auf den Schlaf und Anti-Stress-Eigenschaften!Wenn man die Lipide betrachtet, enthalten Hanfsamen eine sehr seltene Omega-3-Fettsäure: Stearidonsäure, die für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt ist. Hanfsamen enthalten auch Omega-6-Fettsäuren. Diese sind in der Lebensmittelindustrie weit verbreitet und werden oft im Übermaß konsumiert. Das besondere an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren in der menschlichen Ernährung ist, dass es weniger darum geht, eine bestimmte Menge zu konsumieren, sondern darum, sie in einem idealen Verhältnis zu konsumieren. Hanfsamen haben zufällig ein ideales Omega-3/Omega-6-Verhältnis, weshalb sie als “Biokompatibel” gelten. Es ist dieses perfekte Verhältnis, das dazu beitragen soll, das schlechte Cholesterin und den Blutdruck zu senken und damit das Herz-Kreislauf-System zu schützen.
Schließlich sind diese Samen eine ausgezeichnete Quelle für die Vitamine B1, aber auch B2, B3, B6. Sie enthalten viele für die Gesundheit wichtige Mineralien: Phosphor, Kalium, Magnesium, Kalzium, Eisen, Mangan, Zink, Natrium, Silizium und Chrom. Aufgrund all dieser ernährungsphysiologischen Eigenschaften sind Hanfsamen ein wunderbares Nahrungsmittel für ein gesundes Immunsystem. Sie haben zudem auch antioxidative Eigenschaften, denen nachgesagt wird unsere Zellen vor der Alterung schützen.
Vielseitig einsetzbar
Um das Beste aus ihren Vorteilen herauszuholen, sollten Hanfsamen aus biologischem und vorzugsweise europäischem Anbau gewählt werden. Hanfsamen sind dabei nicht nur mit einer vegetarischen oder veganen sondern auch glutenfreien Ernährung vereinbar. Sie haben eine knackige Textur und einen nussigen Geschmack. Man kann sie so essen, wie sie sind, z.B. als Aperitif, oder zum Würzen eines Salats, aber auch in Aufstrichen, Müslis, Smoothies oder Desserts verwenden. Sie können auch in warmen Speisen zum einsatz kommen. Zahlreiche Rezept-Ideen gibt es hier auf unserem blog und auf Instagram).Für uns ist auch die weitere Verarbeitung der Hanfsamen sehr interessant: Wir schälen sie pressen sie zu Hanföl, mahlen sie zu glutenfreiem Hanfmehl und Hanfprotein oder stellen daraus ganz einfach Hanfmilch her (siehe Rezepte). Mit anderen Worten, es gibt viele Möglichkeiten: Probieren Sie sie doch einfach mal aus!