Hanf ist eine Pflanze, die seit den Anfängen der Landwirtschaft in verschiedenen Bereichen genutzt wird: z.B. als Nahrungsmittel, für Textilien und Seile, als Baumaterial oder Papier. Hanf wird heutzutage auch vermehrt Aufgrund seines medizinischen Potenzials genutzt und erforscht. Dabei ist der Pflanzenwirkstoff Cannabidiol oder CBD in den 70er entschlüsselt worden. Seitdem wurden zahlreiche wissenschaftliche Studien über seine therapeutische Wirkung durchgeführt, deren Ergebnisse, gelinde gesagt, erstaunlich sind.
Unterschied zwischen CBD und THC
Es ist zunächst einmal wichtig, zwischen Nutzhanf und Rauschhanf zu unterscheiden. Beide Pflanzen gehören zur gleichen Familie, Cannabis Sativa L., haben aber völlig unterschiedliche Eigenschaften, die durch Selektionsprozesse im Laufe der Jahrhunderte noch verstärkt wurden. Tatsächlich wurde Nutzhanf mit dem Ziel angebaut, Rohstoffe (Samen, Öl, Fasern, Zellulose usw.) zu gewinnen, während beim Anbau von Rauschhanf eher die psychoaktive Wirkung, d.h. das THC gefragt war. THC ist in Deutschland illegal und verantwortlich für die psychoaktiven Wirkungen von Cannabis. dem THC werden z.T. auch gefährliche negative Effekte nachgesagt wie Angstattacken, Halluzinationen, Aufmerksamkeitsdefizite und Sucht. In Deutschland angebauter Nutzhanf hat allerdings kaum THC (weniger als 0,2%) kann aber den Wirkstoff CBD enthalten.
CBD und die Entdeckung des Endocannabinoid-Systems
Im menschlichen Körper gibt es verschiedene Rezeptoren, die auf Cannabinoid reagieren. Besonders erforscht sind der Cannabinoid-Rezeptor 1 (CB1), der im zentralen Nervensystem und in Nervensystem des Darms zu finden ist, und der Cannabinoid-Rezeptor 2, der auf Zellen des Abwehrsystems und auf Zellen des Knochenstoffwechsels zu finden ist. Beide gehören zum sogenannten Endocannabinoid-Systems, welches der Regulierung von Körperabläufen dient.
CBD wirkt daher direkt auf Rezeptoren, die sich in unserem Gehirn befinden, in den Regionen, die für Wahrnehmung, Konzentration, Gedächtnis und Bewegung zuständig sind, aber auch in unserem peripheren Nervensystem, d.h. im Rückenmark und in den Nerven.
Zahlreiche Forschungen haben verschiedene Wirkungen nachgewiesen:
- Antistress- und Entspannungseigenschaften
- Verbesserung der Schlafqualität
- Reduzierung von Angstattacken
- Entzündungshemmende Eigenschaften
- Anästhetische Eigenschaften bei Gelenkschmerzen und Kontrakturen
CBD bietet nach neusten Erkenntnissen auch:
– eine schützende Wirkung gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen– Beitrag zur Verbesserung von Hautkrankheiten (wie z.B. Acne Inversa)– Hilfe bei der Bekämpfung von Sucht Diabetes und Abhängigkeiten wie Alkoholismus.Im Hinblick auf einen gezielteren medizinischen Einsatz untersuchen Forscher derzeit zunehmend den Einsatz von CBD, um:– Übelkeit und Erbrechen im Zusammenhang mit Chemotherapiebehandlungen zu reduzieren– epileptische Anfälle zu verringern– Anfälle bei Patienten mit Schizophrenie zu reduzieren– um Schmerzen bei Multipler Sklerose oder Fibromyalgie zu lindern.
Anwendung
Das CBD hat den Vorteil, dass es in verschiedenen Formen aufgenommen werden kann: als Salbe oder Kosmetikum über die Haut, als dampf über die Lunge oder über den Magen als Nahrungsmittel, Öl oder Flüssigkeit.Die naturbelassenste Variante ist als Kräutertee bzw. Aufguss, bei dem Hanfblätter oder -blüten mit kochendem Wasser übergossen werden, was eine entspannende und beruhigende Wirkung hat. Dabei profitiert man auch vom sogenannten „Entourage-Effekt“, da alle Wirkstoffe der Pflanze erhalten bleiben (z.B. das CBG oder die Terpene). Um eine bessere Aufnahme des CBD durch den Körper zu ermöglichen, sollte der Aufguss mit etwas Fett angereichert werden. Je nach gewünschten Effekt und Geschmack, kann es nach 5-10 Minuten Zieh-Zeit genutzt werden oder aber auch bis zu 30 Minuten geköchelt werden.
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